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Kleine Börsenpsychologie für Anfänger

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Viele Menschen haben immer noch Angst vor Investments an der Börse. Was, wenn es plötzlich mit den Kursen nach unten geht? Stärkere Schwankungen der Kurse bereiten vielen Menschen noch immer Sorgen. Wir zeigen dir, wie du reagieren solltest.

Grundsätzlich ist es nie verkehrt, mit dem Investieren anzufangen, wenn man noch wenig Geld hat. Zum einen macht sich langfristig der Zinseszinseffekt positiv bemerkbar, zum anderen geht es dann bei Kursschwankungen noch um kleine Beträge. Nehmen wir an, du besparst einen ETF mit 50 € im Monat. Nach zwei Jahren hast du, inklusive Wertentwicklung, Anteile im Wert von 1.400 € im Depot. Nun kommt es zu einer Kurskorrektur und der ETF rutscht 10 % im Minus. Deine Anteile sind dann nur noch 1.260 € wert. Klar, wenn man wenig hat, sind 140 € viel Geld. Aber in diesem Rechenbeispiel wärst du immer noch im Plus, da nach zwei Jahren die eingezahlten Beträge 1.200 € ausmachen. Also kein Grund zur Panik. Selbst bei einem Kursrutsch von 20 % wärst du noch bei 1.120 €. Damit wärst du dann zwar im Minus, aber auch eigentlich nur 80 €. Durch den Kursrutsch bekommst du nun im Rahmen deines Sparplans wieder mehr Anteile für dein Geld. Bei wieder steigenden Kursen kommst du so wieder schnell in die Gewinnzone.

Mit der Zeit wächst dein Depot, sei es durch Einzahlungen oder Wertentwicklungen. Das führt dazu, dass bei Schwankungen, nach oben wie nach unten, die Beträge immer größer werden, um die es geht.

Kleines Zahlenbeispiel:

-10 % Kursschwankungen bei 1.000 € machen 100 € aus

-10 % Kursschwankungen bei 10.000 € machen bereits 1.000 € aus

-10 % Kursschwankungen bei 100.000 € machen bereits 10.000 € aus

Oder andersrum:

Um einen Depotwert von 1.000 € auf 2.000 € zu erhöhen, ist eine Steigerung um 100 % nötig.

Um einen Depotwert von 10.000 € auf 11.000 € zu erhöhen, ist eine Steigerung um 10 % nötig.

Um einen Depotwert von 100.000 € auf 101.000 € zu erhöhen, ist nur noch eine Steigerung um 1 % nötig.

In allen Fällen geht es um eine Steigerung von 1.000 €!

Je größer dein Depot wird, desto größeren werden die Summen, um die es bei den Schwankungen geht. Je länger man aber an der Börse investiert ist, desto mehr Erfahrung hat man mit solchen Schwankungen und desto weniger interessiert man sich dafür.

Wenn du dich erst mit der Börse beschäftigst, wenn du z.B. eine Erbschaft gemacht hast, dann geht es bei dir unter Umständen gleich um fünf- oder sechsstellige Beträge. Es ist dann sehr viel schwerer die Ruhe zu bewahren, wenn der Depotwert plötzlich um ein oder zwei Monatsgehälter gefallen ist. Wer bereits seit zehn, zwanzig oder dreißig Jahren investiert ist, geht da entspannter ran.

Und da sind wir beim nächsten Punkt.

Was tun bei einem Kursrutsch?

Wer noch einige Jahre Zeit hat und das Geld nicht benötigt, der sollte einfach nichts tun. Die Geschichte hat gezeigt, dass es nach jedem Crash immer wieder aufwärts ging und das immer noch höher als vor dem Crash. Zwar kann niemand sagen, wie lange es dauert, bis die alten Kursstände von vor dem Crash ein- bzw. überholt wurden, doch wenn du langfristig orientiert bist, sollten dich Kursrutsche kalt lassen. Sofern du frei verfügbares Kapital hast, kann es unter Umständen sogar Sinn machen nachzukaufen, um so günstigere Durchschnittskurse zu erreichen.

Für das Nervenkostüm kann es auch von Vorteil sein, einfach mal nicht ins Depot zu schauen. Das verringert die Gefahr eine falsche Entscheidung zu machen.

Wenn du die Volatilität deines Depots reduzieren möchtest, solltest du drüber nachdenken einen Teil deines Kapitals in schwankungsärmere Assetklassen zu stecken, z.B. in kurzlaufende Staatsanleihen oder Geldmarkt-ETFs. Die werfen zwar insgesamt viel weniger Rendite ab, bei Kursschwankungen am Aktienmarkt fangen sie aber den Gesamtverlust im Depot etwas auf.

Insgesamt kann man sagen, dass Kursschwankungen zur Börse dazugehören, etwas ganz Normales darstellen und man nicht in Panik verfallen sollte. Mit etwas Gelassenheit und der teilweisen Absicherung durch schwankungsärmere Assetklassen, kannst du einen Kursrutsch dann ganz entspannt an dir vorbeiziehen lassen.

Disclaimer

Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.

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