Dividenden-ETFs
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Dividenden-ETFs
Mit regelmäßigen Ausschüttungen gegen den Kursfrust?
Dividenden generieren passives Einkommen, welches gerade in unruhigen Börsenphasen gern mitgenommen wird. Mit Dividenden-ETFs kann dies ganz einfach und bequem gelingen.
Auch dieses Jahr können sich Dividendenjäger freuen: Nach Zahlen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY schütten die DAX-Konzerne 2025 insgesamt 54 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Das ist nur knapp weniger als im Vorjahr (2024: 54,1 Milliarden) – aber immer noch der zweithöchste Wert aller Zeiten, wie es in einer Mitteilung heißt. Zu den Top-Zahlern gehören demnach Allianz, Deutsche Telekom und Mercedes Benz. Drei der insgesamt 40 DAX-Unternehmen zahlen keine Dividende, 14 Konzerne dagegen so viel wie noch nie, schreibt die Gesellschaft weiter. Aber: Die Gewinnentwicklung sei im Gegensatz zu den Dividenden im vergangenen Jahr eher rückläufig gewesen. So seien die Konzernergebnisse, also der Jahresüberschuss nach Steuern, der DAX-Unternehmen zusammen um 21 Prozent auf 96 Milliarden Euro gesunken. Zurückzuführen sei der Rückgang vor allem auf eine „nicht zahlungswirksame Wertberichtigung von 23,3 Milliarden Euro“, welche die Porsche SE Holding bei ihren Beteiligungen Volkswagen AG und Porsche AG vorgenommen habe. Ohne dies lägen die Konzernergebnisse demnach insgesamt nur 0,4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
„Einige DAX-Konzerne sind in sehr guter Verfassung und dürften auch zukünftig hohe Dividenden auszahlen“, erklärt Jan Brorhilker, Managing Partner des Geschäftsbereichs Assurance von EY in Deutschland, in der Mitteilung. „Allerdings befinden sich gleichzeitig viele führende Industrieunternehmen mitten in einer tiefgreifenden Transformation, verbunden mit Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen. Hinzu kommen die lahmende Konjunktur, die erheblichen geopolitischen Spannungen und das Risiko eines eskalierenden Handelskriegs. Da sind große Sprünge bei den Dividenden eher nicht zu erwarten. In Summe rechnen wir für das kommende Jahr mit einer Gesamtausschüttung auf dem aktuellen Niveau.“
Mehr zum Thema Dividenden haben wir in diesem Artikel für dich zusammengefasst: Das solltest du über Dividenden wissen
Dividenden-ETFs: Dividendenstrategien einfach und bequem umsetzen
Ergänzend oder alternativ zu Dividendenaktien könnten auch entsprechende ETFs interessant sein, um von den Gewinnausschüttungen zu profitieren. Der Vorteil: Mit nur einem Investment holt man sich gleich ein ganzes Bündel an dividendenstarken Aktien ins Depot. Wir schauen uns drei Anlagebeispiele an.
Dividendentitel aus Europa
Mit dem Franklin European Quality Dividend UCITS ETF (ISIN: IE00BF2B0L69) investierst du in rund 50 Unternehmen, die aus dem MSCI Europe IMI ex Reits Index ausgewählt werden. Kriterien sind Dividendenkontinuität, Rendite und Qualität der Titel. Der ETF wurde im September 2017 aufgelegt, der Index wird physisch (also durch Titelnachkauf) vollständig nachgebildet. Die Ausschüttungen erfolgen vierteljährlich. Falls du dir also einen individuellen Dividendenkalender zusammenstellten möchtest, könntest du hiermit einen quartalsweisen Mittelzufluss generieren. Nach Regionen dominieren Großbritannien, die Schweiz und Spanien. Nach Sektoren gibt es einen hohen Anteil an Finanztiteln. Die Top 3 der größten Positionen sind Generali, Allianz SE und Bankinter SA. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt laut Factsheet des Anbieters bei 13,24x (für die letzten zwölf Monate), die Dividendenrendite bei 4,64 Prozent.
Weltweit investieren mit globalem Dividenden-ETF
Falls du global streuen möchtest: Hier könnte der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF (ISIN: NL0011683594) eine Idee sein. Der ETF ist seit Mai 2016 erhältlich und bietet Zugang zu 100 Aktien aus den Industrieländern. Auch hier werden alle Titel vollständig repliziert, also aus dem Index nachgekauft und du kannst dich über quartalsweise Ausschüttungen in deinem Depot freuen. Regional sind US-Titel am stärksten im Index vertreten, danach folgen Frankreich und Italien. Zu den Top-Positionen zählen Verizon Communications, Chevron und HSBC Holdings. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird im Factsheet (letzte zwölf Monate) mit 11,03 angegeben.
Dividenden made in Germany
Je nach Anlagestrategie kann es auch sinnvoll sein, gezielt auf deutsche Dividendenzahler zu setzen. Ein Beispiel wäre der Amundi DivDAX II UCITS ETF Dist (ISIN: DE000ETF9033), der den DivDAX-Index vollständig nachkauft. Im DivDAX stecken 15 Aktien aus dem DAX, die die höchsten Dividendenrenditen aufweisen, darunter zum Beispiel Münchener Rück, Allianz SE, Deutsche Telekom, DHL Group sowie Mercedes Benz Group. Der ETF wurde im Oktober 2015 aufgelegt und schüttet jährlich aus.
Eigene Dividendenstrategie entwickeln
Falls du verschiedene Dividenden-ETFs kombinieren möchtest, könntest du sowohl über eine solche regionale Auswahl vorgehen oder aber auf die Ausschüttungsintervalle achten. In Kombination mit dividendenstarken Einzel-Aktien kannst du dann je nach Ausschüttungsterminen rund ums Jahr von Dividendenzahlungen profitieren. In Deutschland wird einmal im Jahr, in der Regel im Frühjahr nach den Hauptversammlungen, ausgeschüttet. In den USA sind dagegen quartalsweise Zahlungen üblich. ETFs sind eine kostengünstige Möglichkeit, ganze Dividendenindizes zu kaufen und somit die Anlagechancen zu erhöhen.
Risiken nicht vergessen
Auch wenn bei Dividendenstrategien der reine Kurs oft nicht so sehr von Bedeutung ist, solltest du das typische Kursrisiko und sich daraus ergebende Verluste mit einplanen. Auch Marktrisiken können den Anlageerfolg schmälern – etwa, wenn sich die Konzernergebnisse verschlechtern, was ggf. zu Dividendenkürzungen führen kann. Bislang sieht es zumindest im DAX, wie eingangs beschrieben, ganz gut aus – sollte sich die Wirtschaft aber weiter eintrüben, könnte sich dies auch auf die Dividendenzahlungen auswirken. Denn: Als Aktionär hast du keinen Anspruch darauf, dass dich das Unternehmen regelmäßig an den Gewinnen beteiligt. Falls die Aktiengesellschaft bzw. deren Organe Vorstand und Hauptversammlung ihre Ausschüttungspolitik ändern, können die Zusatzeinnahmen auch mal ausbleiben. Auch das Fremdwährungs- und Kontrahentenrisiko (letzteres bei synthetisch replizierenden ETFs, die die Indexrendite über Tauschgeschäfte nachbildet) sollten bedacht werden. Und wie immer gilt: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie dafür, dass du mit dem gewählten Anlageprodukt in der Zukunft ähnliche Renditen erwirtschaftest.
Disclaimer
Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.
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