Baisse
Als Eselsbrücke – und jetzt wird es noch zoologischer – kann man sich das Verhalten der Tiere vor Augen führen. Ein Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben. Bezogen auf die Börse würden die Kurse in einer solchen Phase also ansteigen. Ein Bär hingegen schlägt mit seiner Tatze von oben nach unten – an der Börse sinken die Aktienkurse also über eine gewisse Zeit.
Ist eine Baisse oder ein Bärenmarkt per se negativ? Nun, man muss mit Verlusten rechnen. Man kann solche Baissen aber auch dafür nutzen, Positionen günstig aufzustocken – natürlich nur dann, wenn absehbar ist, dass der Abstiegstrend bald ein Ende findet und die Chancen gut stehen, dass es danach wieder bergauf geht. Es liegt in der Natur der Sache – niemand besitzt die berühmte Glaskugel –, dass Marktzyklen erst im Nachhinein umfassend bewertet werden können. Zum Beispiel kann es während einer Baisse auch zwischenzeitlich zu einer Bärenmarktrallye kommen. Das heißt, die Kurse fallen zwar über einen längeren Zeitraum, aber es gibt immer wieder kurze Zwischenerholungen. Wie gesagt, wie nachhaltig solche Entwicklungen dann sind, ist aus der Gegenwart heraus nur schwer zu beurteilen.
Fallen die Kurse in der Baisse übrigens besonders schnell und krass, spricht man von einem Börsencrash. Eine Korrektur hingegen ist zeitlich eher begrenzt, etwa wenn die Kurse eigentlich langfristig steigen (Hausse), es dann aber zu kurzen Rücksetzern kommt.
Fazit: auch eine Baisse ist ganz natürlich und als Anleger muss man immer damit rechnen. Dennoch kann man einer Baisse auch immer etwas positives abgewinnen, z.B. günstige Einstiegskurse.